Die Schweiz hatte bis vor wenigen Jahrzehnten einen islamischen Bevölkerungsanteil von null Prozent. Wie in anderen europäischen Ländern hat sich das gravierend geändert. 2024 lebten über eine halbe Million Muslime in der Schweiz. Die Anwesenheit von Muslimen führt zu einem Islamisierungseffekt von Gesellschaft und Institutionen. Doch die Islamisierung ist nur ein Symptom des Bevölkerungsaustausches – eine Nebenerscheinung der zunehmenden Fremdheit im eigenen Land, die grundsätzlich durch ethnisch-kulturell fremde Einwanderung verursacht wird.
Zunehmende islamische Präsenz ist der stärkste Effekt der Massenmigration nach Europa. Deshalb steht hauptsächlich der Islam im Fokus der gesellschaftlichen Debatte über Migration und Überfremdung. Da der Islam über umfangreiche Sittengesetze und Gesellschaftsvorstellungen verfügt, ist er die ideale Projektionsfläche für politische Interessengruppen oder liberal-konservative Parteien, die grundsätzlich Masseneinwanderung befürworten, aber negative Begleiterscheinungen kritisieren wollen.
Das Hauptanliegen einheimischer Migrationsgegner ist jedoch europaweit, dass sie als Volk in ihrer Heimat in der Mehrheit bleiben möchten. Diese nachvollziehbare Forderung wird jedoch auch durch legale Migration verunmöglicht, wenn sie in grosser Zahl und kulturfremd zugelassen wird.
Durch religiösen Eifer, Terroranschläge und kulturelle Konflikte treten islamische Bevölkerungsgruppen am stärksten negativ in Erscheinung. Dies führt bei Migrationskritikern zur Annahme, dass der Islam an sich das Problem wäre. Dieses Gefühl wird von entsprechenden Interessensgruppen politisch befeuert.
Tatsächlich ist der Islam nur das stärkste Symptom eines grundsätzlichen Bevölkerungsaustausches, der die Einheimischen zu Fremden im eigenen Land macht.

Dennoch lässt sich anhand der muslimischen Präsenz im Land der Bevölkerungsaustausch exemplarisch veranschaulichen. 1970 betrug der islamische Bevölkerungsanteil in der Schweiz 0,2 % – in nur 50 Jahren stieg der Anteil auf 6 %. Über 550.000 Muslime lebten 2024 in der Schweiz.
Der Anteil wuchs vor allem in den 1990er-Jahren rapide an, als die Schweiz im Zuge des Balkankrieges zehntausende muslimische Albaner als Flüchtlinge aufnahm. Seit der Jahrtausendwende setzte jedoch zunehmend Einwanderung aus Afrika und dem Nahen Osten ein – hauptsächlich unter dem Deckmantel des Asylrechts.
Die Top-5-Herkunftsländer der in der Schweiz gestellten Asylgesuche bildeten in den letzten Jahren beispielsweise islamische Staaten wie Marokko, Afghanistan oder die Türkei.
Der Islam gewinnt schlicht dadurch immer mehr an Stärke, da seine Glaubensgemeinschaften im Inland anwachsen – einerseits durch Migration, andererseits durch eine höhere Geburtenrate.
Als starke und von Männern beherrschte Kriegsreligion wird der Islam deshalb in der gesellschaftlichen Debatte oftmals als Hauptproblem der Migrationspolitik benannt. Tatsächlich handelt es sich lediglich um einen Nebeneffekt des größeren Prozesses des Bevölkerungsaustausches. Die religiöse Konfliktlinie, die Spannungen zwischen Einheimischen und Muslimen erzeugt, tritt bei ethnischen Spannungen mit Afrikanern aus christlichen Teilen des schwarzen Kontinents ebenso oder noch eklatanter zutage – wie jüngste Afrikaner-Krawalle in Lausanne gezeigt haben.
Dennoch bleibt festzuhalten, dass durch zunehmenden islamischen Einfluss auch in der Schweiz das Risiko von islamistisch motivierten Terroranschlägen oder kulturtypischer Kriminalität wie Messermorden und gewalttätigen oder sexuellen Gruppenverbrechen weiter zunimmt.
Dennoch bleibt der Islam in der Schweiz und Europa nur ein Symptom einer grösseren Entwicklung, die er als Randerscheinung begleitet.